Samstag, 2. Mai 2015

Geburtsbericht ♥

Einige Wochen war es auf meinem Blog sehr ruhig. Das lag daran, dass unser kleiner Astronaut L. am 11.04.2015 das Licht der Welt erblickte. Ich habe die Wochen gebraucht, um mich in den neuen Alltag einzufinden und meinen Kleinen kennen zu lernen. Doch nun schaffe ich es endlich meinen Geburtsbericht für euch zu verfassen, nachdem einige von euch immer wieder danach fragten.
Natürlich kann ich nicht jede Einzelheit genau aufschreiben. Dennoch versuche ich alles so gut es geht für euch zu erläutern.
Kurze Eckdaten. Ich lag 28h in den Wehen, die alle 5 Minuten kamen und war 40h wach.


Nachdem ich Donnerstag noch einen sehr entspannten Tag und Abend hatte, beim Frauenarzt und bei der Akkupunktur war, ging es nichts ahnend um ca. 00:30 los.
Mein Liebster und ich legten uns zusammen ins Bett und haben eine neue Staffel unserer Serie angefangen.
Plötzlich tröpfelte etwas in mein Hösschen. Ich dachte für 2 Sekunden, dass es Ausfluss wäre. Doch dann kam ein riesen Schwall Flüssigkeit. ''Die Fruchtblase ist geplatzt!'', sagte ich zu meinem Liebsten und er fragte: ''Bist du dir sicher?'' Ich hob die Bettdecke hoch und antwortete: ''Ganz Sicher!!!'' Alles war nass. Ich wurde nervös, stieg aus dem Bett und zog mich um. Das war ein Fehler, denn das Fruchtwasser lief einfach weiter und die neuen Klamotten waren ebenfalls wieder nass.
Wir packten die restlichen Sachen zusammen und fuhren dann los in den Kreißsaal. Dort erwartete uns eine super coole Hebamme, die mich direkt an das CTG anschloss. Meine Wehen kamen nun im 5 Minuten Takt und waren gut auszuhalten. Anschließend wurde ich von der Ärztin untersucht. Der Muttermund war 1 cm offen. Es sollte also noch ein wenig dauern.
Die Hebamme bot uns an im Kreißsaal zu schlafen, doch wir entschieden uns dafür, dass mein Liebster noch einmal nach Hause fährt und sich dort schlafen legt. Ich bekam mein Zimmer und sollte dort versuchen zu schlafen. Natürlich war das nicht möglich, ich war zu aufgeregt und hatte Wehen.

Gegen halb 7 Morgens sollte ich wieder im Kreißsaal erscheinen, es wurde wie immer ein CTG geschrieben und anschließend noch einmal nach dem Muttermund geschaut. Es tat sich nichts. Aus diesem Grund wurde ich zum ersten mal eingeleitet. Zwei Stunden musste ich nun im Kreißsaal liegen, angeschlossen am CTG. Gegen 09:00 Uhr durfte ich wieder auf mein Zimmer, ich rief als erstes meinen Liebsten an um ihn zu wecken. Immerhin konnte einer von uns schlafen, was sehr gut war. Ich erzählte ihm davon, dass ich nun eingeleitet wurde und er machte sich direkt auf den Weg.

Wir liefen den ganzen Vormittag durch das Krankenhaus, sind ins Bistro gegangen und immer wieder veratmete ich meine Wehen. Um 12:30 Uhr sollten wir wieder im Kreißsaal erscheinen um zu schauen ob sich etwas getan hat. Wieder das gleiche Spiel. Als erstes wurde ein CTG geschrieben und dann wurde nach dem Muttermund geschaut. Wieder hatte sich nichts getan. Also wurde ich nun das zweite mal eingeleitet. Die zwei Stunden dort zu verbringen waren viel angenehmer, als am morgen, da mein Liebster da war und für etwas Ablenkung sorgte.
Die Hebamme, die mich durch den Tag begleitete war auch sehr super. Sie gab mir ein homöopathisches Zeug, welches ich jede Stunde unter die Zunge legen sollte um den Muttermund weicher werden zu lassen, wenn ich mich recht erinnere.
Draußen war super schönes Wetter und liegen war nichts für mich, also liefen wir wieder die ganze Zeit durch das Krankenhaus, begleitet von den Wehen die seit dem Blasensprung alle 5 Minuten kamen.

Um 19:30 Uhr sind wir wieder in den Kreißsaal gegangen. Geplant war es, in die Badewanne zu gehen. Wir bekamen unseren Raum und konnten uns dort so richtig ausbreiten. Natürlich wurde wieder als erstes ein CTG geschrieben. Dieses sah leider nicht so gut aus, da die Herztöne von klein L. immer wieder absackten. Aus diesem Grund konnte die Hebamme mich nicht in die Wanne lassen. Ich musste am CTG angeschlossen und liegen bleiben. Gerade liegen war für mich nicht toll. Ich habe gemerkt wie gut mir die Bewegung tat.
Die Wehen wurden intensiver und ich bekam ein Schmerzmittel. Ich sag euch, dieses Zeug ist der Hammer. Ich habe mich sehr High gefühlt. Ich blieb also die ganze Zeit liegend am CTG angeschlossen im Kreißsaal. Es tat sich einfach nichts.

Schichtwechsel. Die Nachtschicht kam und sieh an die coole Hebamme von der letzten Nacht war da und sehr verwundert mich noch immer zu sehen. Ich war erleichtert, dass sie und die Hebammenschülerin für mich da waren. Beide waren super sympatisch und hatten immer einen Spruch auf Lager.
Wir haben uns sehr gut aufgehoben und wohl gefühlt. Das war mir wichtig. Leider tat sich noch immer nichts. Es zog sich. Die Wehen kamen im 5 Minuten Takt und die Herztöne von klein L. fielen immer wieder ab. Das machte mir sehr große Sorgen. Mein Liebster hat mich die ganze Zeit unterstützt, seine Hand auf meinen Bauch gelegt, damit es mir leichter fällt dort hin zu atmen. Er tat alles was ich von ihm verlangt habe und wir gingen sehr entspannt mit einander um. Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass er bei mir war.


Die Herztöne von klein L. wurden immer schlechter. Die Ärztin kam und erklärte uns, dass sie ihm nun ein wenig Blut aus dem Kopf entnehmen musste um seine Werte zu checken, da das CTG nicht so toll aussieht. Gesagt getan. Es war sehr unangenehm und ich war in Gedanken die ganze Zeit bei meinem Kleinen und hoffte, dass die Werte gut sind.
Nachdem die Werte gut waren, ging das ganze weiter. Ich lag auf dem Kreißsaalbett. Mein Liebster war neben mir und ich musste mich alle 15 Minuten von der einen auf die andere Seite drehen. Nachdem sich weiterhin nichts tat und die Herztöne weiterhin absackten, kam die Ärztin erneut und nahm wieder Blut aus dem Kopf von L. ab. Diesmal legte sich die Hebamme mit ganzer Kraft auf meinen Bauch, um L. etwas nach unten zu schieben, damit die Ärztin besser an seinen Kopf kommt. L. wehrte sich stark dagegen. Gefallen hat es keinem von uns und ich machte mir immer mehr Sorgen.
Doch auch dieses mal waren die Werte, Gott sei Dank, in Ordnung.


Nach ca. 26-27 Stunden, die ich in den Wehen lag, schlug die Hebamme vor, mir eine PDA legen zu lassen. Da ich bereits seit 40h wach war und die Kraft später benötigen würde. Ich entschloss mich also dafür, da ich wirklich schon sehr erschöpft war.
Der Anästhesist und legte mir die PDA, ich hatte total bammel davor. Doch es war überhaupt nicht schlimm. Mein Liebster und die Hebamme haben mich gut gestützt.
Erneut kam die Ärztin zu uns und sagte: ,,Bevor Sie sich gleich schlafen legen, würde ich gerne noch einmal Blut von L. abnehmen, um die Werte erneut zu kontrollieren.''
Also das ganze Spiel wieder von vorne. Doch dieses mal lag die PDA und machte es nicht so unangenehm für mich.

Als die Hebamme mit den Werten zurück in den Kreißsaal kam, sahen wir es schon an ihrem Blick ,dass etwas nicht in Ordnung ist und kurz darauf sagte sie, dass sie kurz mit dem Oberarzt sprechen möchte.
Die Zeit in der sie weg war, kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich wusste nicht was los ist und es zeriss mir den Kopf.
Nachdem sie mit dem Oberarzt sprach, kam sie zu uns zurück und erklärte uns die Lage.
L. ging es wirklich nicht mehr gut und es wäre sinnvoll jetzt einen Kaiserschnitt zu machen, bevor es ihm noch schlechter geht und alles in Hektik ausartet.

Ich kann euch gar nicht genau sagen, was in diesem Moment in meinem Kopf vorging. Ich weiß nur, dass ich direkt angefangen habe am ganzen Körper zu zittern. Ich wurde direkt gegenüber von meinem Kreißsaal in den OP-Raum geschoben, in dem gefühlte 100 Menschen standen, die bei der Operation dabei waren.
Die Helfer trugen mich auf das OP Bett, noch immer zitterte ich am ganzen Körper. Mein Liebster durfte noch nicht mit in den OP. Ich sah ihn nur durch einen Spalt hinter der Tür stehen. Vor mir wurde ein Tuch aufgespannt und die Betäubung wurde verstärkt, sodass ich keine Schmerzen mehr spürte. Mein Liebster durfte anschließend zu mir. Es war so schön, ihn bei mir zu haben.

Das Gefühl, welches man während der Operation fühlt, war für mich der Horror. Alles ruckelte, die Ärzte unterhielten sich und es fühlte sich an, als würde man mir die Eingeweide brutal rausreißen.
Ich habe so viele Dinge zu meinem Liebsten gesagt, "Was machen die da?", "Die reißen meinen ganzen Bauch auf!" usw.

Und auf einmal war er da. Ein kleines aufschreien, ganz kurz. Ich fragte meine Liebsten ob er es auch gehört hat und kurz darauf lief jemand mit meinem Sohn auf dem Arm an mir mir vorbei. 2 Sekunden habe ich ihn gesehen. Es war nur ein vorbei gehen. Er wurde direkt zu den Kinderärzten gebracht.
Ich wollte einfach nur alles links liegen lassen, aufstehen und zu ihm. Doch war das nicht möglich. Ein schreckliches Gefühl. Während ich dann genäht wurde, was 45 Minuten dauerte, durfte mein Liebster bereits zu L. Mir kamen es vor wie Jahre, die sie für das Nähen gebraucht haben.
"Liegt die Patientin gerade?" "Moment..." und in dem Moment wurde an mir rum geruckelt. Während die Ärzte damit beschäftigt waren mich zu nähen, übergab ich mich hinter dem Vorhang mehrmals.

Sie waren fertig, der Vorhang wurde abgenommen und ich auf das andere Bett getragen. Endlich!
Es ging los. Ich wurde wieder in den Kreißsaal geschoben. Rückwärts...Als ich meinen Kopf drehte sah ich das aller schönste auf der Welt. Mein Liebster saß da, Oberkörper frei und L. lag auf ihm und saugte wie wild an seinem Brustkorb. Ich werde dieses Bild nie wieder vergessen. Es treibt mir noch jetzt tränen in die Augen.

L. ging es gut. Wir haben alle richtig gehandelt. Er hat sich während der Geburt zum Sternengucker gedreht und hatte zudem noch 2x die Nabelschnur um Hals.

Direkt als das Bett stehen blieb, legte die Hebamme mir L. auf die Brust und anschließend legten wir ihn an. Ich war über glücklich und ich kann es nicht in Worte fassen, was in diesem Moment in mir vorging.
2 Stunden blieben wir als kleine Familie im Kreißsaal, bevor es auf unser Familienzimmer ging.

Ich danke meinem Liebsten sehr dafür, dass er mich die ganze Geburt über so toll unterstützt hat und mir beiseite stand, ständig Wasser holte und einfach für mich, für uns, da war. Er ist einfach der beste Mann und Daddy den man sich wünschen kann.

Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen. Mittlerweile habe ich alles gut verarbeiten können und bin froh darüber, dass die Medizin heutzutage diese Möglichkeiten bietet. Ich möchte nicht daran denken, wie das ganze sonst ausgegangen wäre. Wir hatten die Geburt über ein wirklich tolles Team an der Seite.

Fühlt euch gedrückt, Vanessa!







16 Kommentare

  1. Hallo,
    dein Bericht über die Geburt des kleinen Prinzen hat mich zu Tränen gerührt und ich freue mich schon riiiiiiesig darauf L. kennen zu lernen

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  2. Hallo,
    dein Bericht über die Geburt des kleinen Prinzen hat mich zu Tränen gerührt und ich freue mich schon riiiiiiesig darauf L. kennen zu lernen

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  3. Schön, dass alles gut gegangen ist. Ich gratuliere dir ganz herzlich zum kleinen Mann!

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  4. Herzlichen Glückwunsch! Die Strapazen der Geburt werden bald in Vergessenheit geraten, dafür wird dich der kleine Mann schon auf Trab halten...ich wünsche dir eine wunderschöne Zeit und ein gesegnetes Willkommen auf Erden kleiner Mann!

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  5. Oh Vanessa!
    Das freut mich so richtig für dich! ♥ Herzlichen Glückwunsch!

    Deine Lia

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  6. Schön, dass alles gut gegangen ist. Ich gratuliere dir ganz herzlich zum kleinen Mann!

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  7. Super Bericht! Verwunderlich, dass der Frauenarzt dich nicht "gewarnt" hat. Ich nehme an, dass zeigt wohl, wie unberechenbar eine Geburt sein kann. Immerhin hattest du mit der Hebamme Glück! Dachte immer die Hebamme kann auch sagen, wie weit der Muttermund geöffnet ist? Oder wieso hat es bei dir ein Arzt festgestellt?

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  8. Like it very much http://www.robesdemariee2013.com/robe-de-mari%c3%a9e-c-632/shopby/princesse_11722.html

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  9. Herzlichen Glückwunsch Alles ging gut, ich wünsche Ihnen jeden Tag glücklich

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  10. großartig
    http://www.robesdemariee2013.com/

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  11. Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich zur Geburt des kleinen Sonnenscheins.


    Liebe Grüße aus dem Odenwald
    Nina

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  12. Hallo,

    eine wunderschöne Geschichte und ich bin froh das alles gut gegangen ist.
    lg Tanja

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